Gelebter Glaube oder verlorene Identität?
Eine Orientierungshilfe für Forschung und Arbeit
mit Aleviten aus der Region Dersim/Türkei
2014, 116 S., Broschur
ISBN 978-3-938114-93-3
NEU: ISBN 978-3-945177-01-3
€ 9,90
Wer genau sind die Aleviten? Eine gemäßigte Richtung des Islam oder eine eigenständige Religion? Wie viele gibt es von ihnen in Deutschland und wieso sind sie immer noch relativ unbekannt?
Innerhalb der Migrations-, Islam- und Integrationsdebatte, die sich in Deutschland häufig insbesondere um türkischstämmige Mitbürger und Mitbürgerinnen dreht, ist es von großer Bedeutung, zu unterscheiden, zu welchen Religions- und ethnischen Gemeinschaften Migranten aus der Türkei gehören. Pauschalisierungen und falsche Zuordnungen bezüglich der ethnischen, nationalen und religiösen Zugehörigkeit der Menschen aus der Türkei führen zu Fehldeutungen in politischen Diskursen. Durch die Vernachlässigung von Unterscheidungsmerkmalen wird – insbesondere auch in repräsentativen wissenschaftlichen Studien – ein ungenaues bzw. gar kein Bild von Aleviten gezeichnet und Migrationsprobleme zu sehr verallgemeinert.
In der Studie „Dersim-Aleviten in Deutschland“ wird auf einige zentrale Beiträge aus der wissenschaftlichen Diskussion zu Aleviten eingegangen und ein kritischer Blick auf die Vorgehensweise in repräsentativen Studien geworfen. Außerdem werden Ergebnisse einer selbst durchgeführten Befragung unter in Deutschland lebenden Aleviten aus Dersim (Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen) vorgestellt. In anschaulicher, aber dennoch wissenschaftliche Regeln einhaltenden Form werden Themen wie alevitisches Selbstverständnis und Identitätssuche, Integration in Deutschland und Vergangenheitsbewältigung diskutiert.
Ein Ergebnis ist, dass es sich allemal lohnt, genauer hinzusehen: die Aleviten sind aus vielerlei Gründen ein attraktives und aufschlussreiches Forschungsfeld, in dem es noch einiges zu entdecken gibt.